Liebe Freundinnen und Freunde der Alexander-Technik,

nach der Sommerpause beginnen wir am 4.9. wieder mit dem Einzelunterricht.

Ab jetzt gestalten wir den Newsletter zu zweit. Wir hoffen, er wird dadurch noch abwechslungsreicher. Erscheinen wird er auch in Zukunft nicht regelmäßig, sondern nach Bedarf, das heißt dann, wenn es etwas zu berichten gibt. Viel Freude beim Lesen.

Herzliche Grüße

Helmut und Elisabeth Rennschuh

Alexander-Stühle

(Text von Helmut)

Zwar lernen wir in der Alexander-Technik in allen Lebenslagen auf uns zu achten - so gut es eben gehen mag -, allerdings kann ein bewusstes Gestalten der Umgebung eine große Hilfe sein, lang und weit sowie offen und frei zu bleiben. Wir haben deshalb vor einiger Zeit Andreas Degner gebeten, einen Tischlermeister und promovierten Physiker aus Leipzig, einen Stuhl für uns zu entwickeln.

Eine erste Orientierung lieferte dabei der IKEA Stuhl  IVAR, den wir seit vielen Jahren nutzen. Er vereinigt drei Eigenschaften, die das angelehnte, aufrechte Sitzen optimal unterstützten:

1. eine ebene Sitzfläche

2. eine nur leicht nach hinten geneigte Lehne

3. im unteren Bereich der Lehne genug Raum für das Gesäß, damit der darüberliegende Rücken Kontakt zum unteren Querholz der Lehne haben kann.

Es scheint, als hätten sich die IKEA-Entwickler von diesen Grundsätzen leiten lassen. Der Stuhl IVAR ist einfach und sehr günstig. Er hat jedoch zwei gravierende Nachteile: Er ist nicht sehr stabil. Einige unserer IVARs wackeln nach ein paar Jahren bedenklich. Außerdem sehen sie sehr klobig aus und bestehen aus unbehandeltem Holz.

Der von Andreas Degner entwickelte Stuhl ist sehr formschön und wirkt im Vergleich zum IVAR fast zierlich. Dennoch ist er sehr viel stabiler und bietet für den Rücken einen noch besseren, "weicheren" Kontakt: Die einzelnen Querstreben der Lehne stützen den Rücken wie eine homogene Fläche, man spürt keine Ecken und Kanten wie beim IVAR.

Die Stühle werden individuell gefertigt. Das hat natürlich seinen Preis. Dafür kann man die Holzart genauso bestimmen wie die Beinlänge. Die Stühle sind auf der Website von Andreas Degner auf der Galerie-Unterseite zu sehen, die durch den eingebauten Link geöffnet wird. Wer auf das Bild der Stühle "klickt", sieht Details:

Zur Seite von Andreas Degner

Unser Erlebnis mit dem Tao

Insbesondere aus der Beobachtung der eigenen inneren Vorgänge, diese ohne Stellungnahme, ohne Beurteilung vollzogen, gewinnen wir Einsicht in unseren tatsächlichen Zustand.
Theo Fischer, Wu wei. Die Lebenskunst des Tao

(Text von Elisabeth)

Eigentlich hatten wir in diesem Sommer vor, Urlaub zu Hause zu machen. Wir wollten unseren Garten genießen und Thüringen auf Wanderungen erkunden.

Eine Woche vor Ferienbeginn bestellte Helmut ein Buch über das Tao von Theo Fischer.  Diese uralte chinesische Kunst des Nicht-Handelns fasziniert uns beide, weil sie mit F.M. Alexanders Entdeckung des Non-Doing viel gemeinsam hat.

Völlig überraschend war allerdings, dass uns die von Helmut bestellte Ferienlektüre eine Woche später, also direkt zu Ferienbeginn, dazu bewogt, nicht in Weimar zu bleiben, sondern nach Italien zu fahren.

Im norditalienischen Piemont lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2013 der bekannte deutsche Taoist Theo Fischer. Dort hat er - in den 1990er Jahren - gemeinsam mit seiner Frau Sabine ein altes Haus auf einem Weingut ausgebaut, um dort Kurse in der Lebenskunst des Tao anzubieten.

Wir staunten nicht schlecht, als wir beim Googeln - wo denn genau Theo Fischer gelebt hat - entdeckten, dass Sabine Fischer dort heute noch lebt und „oh Wunder“ zwei Ferienwohnungen anbietet. Eine war sogar noch frei!

So kam es, dass wir nicht im eigenen Garten Urlaub gemacht haben, sondern im mediterranen Garten von Sabine und Theo Fischer mit spektakulärem Ausblick auf die ligurischen Alpen. Wir haben in dieser Zeit nicht nur eines, sondern gleich mehrere Tao-Bücher gelesen.

Wie facettenreich die Kunst des Nicht-Handelns doch ist!

Zitat

Alle Müh verdirbt, was sie erringt.
Shakespeare, Antonius und Cleopatra IV,12

Besuch in der Ausbildungsklasse

Nach dem Abklingen der Pandemie kann die Ausbildungsklasse jederzeit besucht werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Als Gast für 4 Stunden (nach Voranmeldung, Kosten wie bei einer Einzelstunde).

2. Als Proband für eine Einzelsitzung. Dabei arbeiten die Studenten im dritten Jahr ihrer Ausbildung mit den Besuchern (nach Voranmeldung, kostenfrei).